Kernziel 6: Mobilität
Die Bemühungen in diesem Bereich lassen sich mit „Ausbau sanfter Mobilität“ zusammenfassen – 2024 konzentrierte sich Vorarlberg Tourismus einerseits weiter auf das Projekt „Freie Gästemobilität“, das zum Umstieg auf klimafreundliche, öffentliche Fortbewegungsmittel während des Aufenthalts animieren soll. Andererseits lag der Fokus auf dem Bereich Radkoordination, dem sich seit Oktober 2023 ein eigener, landesweit tätiger MTB-&-Freizeitrad-Koordinator widmet (seit Dezember 2024 Maximilian Hugl), dem Ausbau des digitalen und realen Wegenetzes und der Besucher:innenlenkung.
Im Vorhaben einer landesweiten Mobilität für alle Gäste gab es wichtige Fortschritte, die eine Ausweitung auf ganz Vorarlberg weiter vorantreiben: Eine Task Force „Freie Mobilität für alle Gäste“ mit Vorarlberg Tourismus, dem Vorarlberger Verkehrsverbund, dem Gemeindeverband und Vertreter:innen aus den betroffenen Destinationen wurde gegründet, Veranstaltungen im Montafon und bei Bodensee Vorarlberg Tourismus abgehalten sowie Gespräche mit der Alpenregion Bludenz, dem Großwalsertal und dem Bregenzerwald geführt. Bewegungsdaten soll ein Frequenzmonitoring liefern, hier ist ein Prototyp zur Erfassung der tatsächlichen Fahrten in Arbeit.
Die bei Vorarlberg Tourismus eingerichtete Stelle zur Radkoordination konnte sich erfolgreich als landesweit tätige Schnitt- und Projektstelle etablieren. Seit der Gründung 2023 wurde ein Netzwerk verschiedener Interessensgruppen auf Landes-, Regions- und Gemeindeebene aufgebaut. Zu den großen Themen gehört die Besucher:innenlenkung. Im Frühjahr 2024 startete dazu in Zusammenarbeit mit den Destinationen die Pilotphase eines Frequenzmonitorings. Erhoben werden Mountainbikedaten an drei Standorten: Klostertal, Kummenberg und im Montafon. Die gewonnenen Daten unterstützen dabei, die Sportler:innen effektiver zu lenken und Angebote sowie Produkte bzw. Streckenerweiterungen zu bewerten. Lückenschlüsse prüft Vorarlberg Tourismus laufend gemeinsam mit der Raumplanung und den Destinationen; 2024 kamen 37,7 Kilometer zum Mountainbike-Wegenetz dazu. Zudem führt ab Frühjahr 2025 die EuroVelo 15, der „Rheinradweg“, durch Liechtenstein und Vorarlberg – und wird damit auf Initiative von Vorarlberg Tourismus, dem Land Vorarlberg, SchweizMobil sowie dem Fürstentum Liechtenstein um 61 Kilometer verlängert.
Die Erweiterung wird auch digital laufend vorangetrieben: Als „Digitaler Zwilling“ soll das gesamte Wegenetz online zu finden sein, wie etwa über Kartenwidgets der V-Cloud oder Sponsored Collections auf Apps wie Koomot. Dazu zählt auch das neue Angebot für Gravelbiker:innen und eine Kulturradroute. Darüber hinaus entsteht ein MTB-Leitfaden für Angebotsentwickler:innen und Wegehalter:innen, der Verantwortliche wie Gemeinden und Stakeholder bei der Planung und Umsetzung von Radrouten unterstützt.
Die Bewusstseinsbildung ist ein weiterer wichtiger Teil der Agenda: In Zusammenarbeit mit dem Land Vorarlberg (Abteilungen Umweltschutz, Raumplanung, Landwirtschaft und Straßenbau) und den Destinationen (Natur bewusst erleben, Naturverträglicher Bergsport) entstand ein vorarlbergweit anwendbarer Bike-Kodex. Er fördert das respektvolle Miteinander auf und abseits der Radstrecken. Im Fokus steht dabei die Rücksicht gegenüber anderen Radler:innen und des Naturraums.